Danke, Bischof Helmut!

Geburtshelfer und Begleiter des „Religionenforum Ottakring“

Bischof Helmut Krätzl ist im Alter von 91 Jahren verstorben. Das interreligiöse Projekt der Begegnung in Wien-Ottakring verabschiedet sich dankbar von seinem Geburtshelfer und langjährigen wohlwollenden Begleiter.

„Seine Visitation der Ottakringer Pfarren 2003/2004 als damaliger Wiener Weihbischof war Anstoß und Ermutigung, auf unsere muslimischen Nachbarn zuzugehen“, erinnert sich Wolfgang Bartsch, Koordinator des „Religionenforum Ottakring“, dankbar. Nun ist die christlich-muslimische Zusammenarbeit zwischen Kirchen- und Moscheegemeinden im 16. Bezirk in ihrem 20. Jahr angekommen. Der von Bischof Helmut gesetzte Samen hat reichlich Fruchte getragen.

2017: 10 Jahre „Dialog 16-Gebet“ in Neuottakring

Bis ins hohe Alter ist Helmut Krätzl dem „Religionenforum Ottakring“ und der christlichen „Dialog16-Gebetsbewegung“ für ein gutes Miteinander von Menschen unterschiedlicher Religionen verbunden geblieben, hat mehrfach ihre Verunstaltungen besucht oder sich in Briefwechseln für den Fortgang der Begegnungen zwischen Christen und Muslimen im 16. Bezirk interessiert.

Geprägt vom 2. Vatikanischen Konzil, dem er selbst beiwohnen konnte, war Bischof Krätzl in einer tief verwurzelten Dialoghaltung davon überzeugt, dass eine aufrichtige und nachhaltig gestaltete Begegnung mit nicht-christlichen Nachbarn ein wesentlicher Auftrag für katholische Pfarrgemeinden ist. Ein Auftrag, der für alle Seiten bereichernd und zum Segen werden kann.

„Wir werden Bischof Helmuts wichtige Rolle für das ,Religionenforum Ottakring‘ nicht vergessen und wir werden vor allem ihn als Person nicht vergessen“, bekräftigt Wolfgang Bartsch und ergänzt, „Jene einfache, herzliche, großväterliche Art, seine inspirierenden Gedanken, aber auch die humorvolle Note in den Begegnungen mit uns.“

Wolfgang Bartsch

Link zum Bericht über dem Tod von Weihbischof Helmut Krätzl der Erzdiözese Wien.

Ramadan Grußbotschaft 2023

In guter Tradition – heuer zum 20. Mal – wende ich mich seitens der katholischen Kirche in Ottakring Ihnen zu, um einen gesegneten Ramadan zu wünschen.

Dies ist keine leere „Pflichtübung“, sondern Ausdruck unserer guten nachbarschaftlichen Kontakte, die wir seit zwei Jahrzehnten pflegen. Wir haben einander als Menschen und als Gläubige unterschiedlicher Religionen zu schätzen gelernt. Überall dort ist wahrer Gottglaube beheimatet, wo daraus ehrlich eine friedvolle und kooperative Haltung zu den Mitmenschen erwächst.

Wir wünschen unseren Nachbarn muslimischen Glaubens in Ottakring einen gesegneten Ramadan 2023!

Im Fließtext

Religionenforum Ottakring“-Themenabend: Nachhaltigkeit

Der nächste „Religionenforum Ottakring“-Themenabend findet am Mittwoch, 15.3.2023 bei Dzemat Bosna II (16., Zwinzstraße 4-6) statt – Herzliche Einladung an alle!

Wir fragen uns „Wie können wir wirklich zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft beitragen?“ und diskutieren gemeinsam mit Elma Šalo und Silvia Schreyer-Richtarz.

Bitte um Bewerbung und Weiterleitung an potentielle Interessierte in Ihren Gemeinden und Vereinen – wir freuen uns über zahlreiche Teilnahme!

Plakat_Nachhaltigkeit_RFOMar2023_f

Themenabend: krisenfest

Wie der Glaube uns in persönlichen bzw. gesellschaftlichen Krisen Halt, Haltung und Widerständigkeit gibt!

Herzliche Einladung zum „Religionenforum Ottakring“-Themenabend am Mittwoch, 16.11.2022 (19.15 Uhr Eintreffen, 19.30 Uhr Beginn) in der evangelischen Markuskirche.

Mit Impulsvorträgen von MMag. Dr. Katrin Brezansky-Günes, MA und Dr. Szilárd Wagner.

Ramadan Grußbotschaft 2022

Heuer fällt der Beginn des islamischen Monats Ramadan mit dem Ende der christlichen Vorbereitungszeit auf Ostern zusammen, in der auch vor allem Gebet, Fasten und Solidarität mit Notleidenden Priorität haben.

Wie sehr benötigen wir selbst immer wieder solche Gnadenzeiten des Innehaltens? Wie wichtig sind eine Läuterung unseres Herzens bzw. eine Neuorientierung unseres Lebens auf das, was Gott von uns konkret erwartet?

Wir wünschen unseren Nachbarn muslimischen Glaubens in Ottakring einen gesegneten Ramadan 2022!

Grussbotschaft_Ramadan-2022

Ramadanbotschaft der römisch-katholischen Kirche in Ottakring 2021

Sehr geehrte Musliminnen und Muslime,
liebe Nachbarn!

Auch in dieser außerordentlichen Zeit, möchte ich Ihnen wieder von Herzen meine Grüße und Segenswünsche zum Ramadan übermitteln.

Viele Menschen und Familien leiden weltweit am Coronavirus oder sind von den schwierigen Bedingungen infolge der Virusbekämpfung betroffen. Als Gottgläubige sind jetzt unser Gebet, unsere mitmenschliche Solidarität sowie eine klare öffentliche Haltung für soziale Gerechtigkeit im Umgang mit den sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Krise gefragt.

Ich kann mir denken, wie schwierig es ist, den Ramadan als muslimische Familien und Moscheegemeinden unter jenen Versammlungsbeschränkungen zu begehen, die aufgrund des Coronavirus notwendig geworden sind. Auch wir Christen mussten kürzlich Ostern, unser höchstes Fest, ohne öffentliche Gottesdienste feiern.

Aber bleiben wir uns als Gläubige gewiss, Gott ist uns Menschen auch in Krisen näher als einige zuweilen denken. Wer, wenn nicht Er, führt uns zu jeder Zeit in Seinem Segen? Was, wenn nicht ein lebendiger Glaube, kann uns Besonnenheit, Achtsamkeit und Standhaftigkeit für herausfordernde Phasen des Lebens geben?

Mit den besten Wünschen an alle Mitglieder Ihres Vereins und ihre Familien,

Dechant Thomas Natek & Mag. Wolfgang Bartsch

Bittgebet in Verbundenheit und Geschwisterlichkeit

Durch die Papstreise in den Irak hat das Thema unseres letzten Onlinethemenabends („Geschwisterlichkeit“ als Weg in eine friedliche Zukunft) noch einmal eine weltweite interreligiöse Unterstreichung erfahren. Bleiben auch wir als religiöse Institutionen im 16. Bezirk in Gebet und Gedanken miteinander verbunden, auch wenn sich die bewährten Religionenforums-Begegnungen noch nicht wieder aufnehmen lassen. In diesem Sinne lade ich herzlich ein, dieses kurze Bittgebet persönlich oder im Zusammenhang mit gemeinschaftlichen Gebeten/Gottesdiensten zu beten!

Allmächtiger und barmherziger Gott,
der du die Geschwisterlichkeit zwischen all deinen Geschöpfen willst,
segne auch unsere andersgläubigen Nachbarn,
alle Menschen aufrechten Gewissens und guten Willens,
schütze und leite besonders alle religiösen Gemeinschaften in unserem Bezirk,
mit denen wir uns seit Jahren um ein solidarisches Zusammenleben bemühen.
Amen.

Geschwisterlichkeit als Maßstab – Themenabend „Zukunftsbilder und ein Aufruf zur Geschwisterlichkeit“, 12.2.21

Aufgrund der Coronasituation im Rahmen einer Videokonferenz wurde auf Einladung des Vereins „Religion.Begegnung.Friede“ ein hoch aktuelles gesellschaftliches und interreligiöses Thema beleuchtet: Vorstellungen der Menschen und Entscheidungsträger von der Zukunft und welche Maßstäbe wir als Gläubige haben, um uns für oder gegen Zukunftsszenarien zu engagieren.

Erst vor wenigen Tagen rief die UNO den 4. Februar zum „Internationalen Tag der Geschwisterlichkeit aller Menschen“ aus, da zu diesem Datum 2019 Papst Franziskus und Großimam Al-Tayyeb eine vielbeachtete christlich-muslimische Erklärung zu diesem Thema abgegeben hatten.

Mag. Wolfgang Bartsch führte in seinem Onlinevortrag aus, dass die beiden religiösen Führungspersönlichkeiten aufrufen, aus dem Glauben an Gott heraus zu einer menschlichen Geschwisterlichkeit mit der Mitwelt – der Schöpfung wie jedes Menschen als Teil von ihr – zu finden, die wahre Grundlage einer menschengerechten Zukunftsentwicklung werden könne.

Im Lichte aktueller Zukunftsbilder von Menschen und –prognosen der Zukunftsforschung wurde herausgearbeitet, auf welcher Seite Gläubige gemäß dem Geist dieses Dokuments über die Geschwisterlichkeit stehen können. Zudem wurde unterstrichen, dass Geschwisterlichkeit kein inhaltsleerer Allgemeinplatz ist, sondern ein höchst herausfordernder Gradmesser in der Abwägung, ob eine Entscheidung der Natur und dem Mitmenschen, somit dem Gemeinwohl, diene bzw. möglichst wenig schade oder umgekehrt.

Online-Themenabend: Zukunftsbilder und ein Aufruf zur Geschwisterlichkeit

Wie unterschiedlich sind doch die Vorstellungen von der Zukunft! Springt die globalisierte Wirtschaft nach Corona wieder an? Oder liegt der künftige Weg in stärkeren Nationalstaaten? Droht gar ein technologiegestützter Überwachungsstaat? Können wir mitweltgerechten Wandel schaffen?

Mag. Wolfgang Bartsch wird aktuelle Zukunftsbilder jener Vision entgegenhalten, die im christlich-muslimischen Dokument „Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ vor zwei Jahren skizziert wurde.

Donnerstag, 11. Februar 2021 | 19.30 Uhr | Online

Zugangsdaten:

ZOOM-Link: https://zoom.us/j/99731230391?pwd=OElJcitrbG1UL3pvSERLSElXam16dz09
Meeting ID: 997 3123 0391
Passwort: TYi99k
Anleitung: https://support.zoom.us/hc/de/articles/201362193-An-einem-Meeting-teilnehmen

Für diese Video-Konferenz wird die Plattform „ZOOM“ genutzt. Dafür muss grundsätzlich kein neues Benutzerkonto erstellt und ein Programm heruntergeladen werden, es wird allerdings empfohlen. Wir bitten alle, die teilnehmen möchten und keine Erfahrung mit dieser Plattform haben, zeitgerecht für eine funktionierende Teilnahmeumgebung zu sorgen. Danke!

Bei Rückfragen kontaktiert uns gerne unter religionbegegnungfriede@gmx.at!

Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme!

Statement des Religionenforums Ottakring zum Terror in Wien am 2. November 2020

Seit Anfang 2004 sind wir in Wien-Ottakring auf einem guten Weg positiver nachbarschaftlicher Kontakte zwischen unterschiedlichen religiösen Institutionen. Seit damals war bewusst, dass der international agierende Terrorismus vor einer europäischen Millionenstadt wie Wien mit ihrer historischen Dimension nicht Halt machen könnte. Die Terrorlage in der Wiener Innenstadt von 2.11.2020 hat uns dies nun vor Augen geführt.

Gerade in diesen Stunden des Schreckens und der Trauer stehen wir zusammen, weil wir wissen, dass wir gewalttätigen Ideologien keinen Raum in unserem Denken, Sprechen und Handeln geben wollen. Durch unsere gelebte Haltung leisten wir Widerstand, wo immer ein Gedankengut des Kulturkampfes und des Auseinanderdividierens in unsere Köpfe und Herzen eindringen möchte. Wir ließen und werden uns unser Zusammenleben nicht von der vergifteten Mentalität dieser Terroristen und ihrer Sympathisanten infiltrieren lassen.

In Gebet, mitmenschlicher Solidarität und fester Friedensgesinnung werden wir uns weiterhin darum bemühen, die aufgeblühten Knospen eines geschwisterlichen Miteinanders geduldig zu begießen und stets vom Unkraut extremistischen Fanatismus frei zu halten. Damit verleihen wir unserer Überzeugung Ausdruck, dass das, was uns in unseren religiösen (kulturellen oder weltanschaulichen) Traditionen unterscheidet, uns als Menschen niemals voneinander trennen darf.

Wolfgang Bartsch
Koordinator „Religionenforum Ottakring“
Wien, 3.11.2020

Download PDF (389 KB)

Statement_TerrorWien_2Nov2020