Aufgrund der Coronasituation im Rahmen einer Videokonferenz wurde auf Einladung des Vereins „Religion.Begegnung.Friede“ ein hoch aktuelles gesellschaftliches und interreligiöses Thema beleuchtet: Vorstellungen der Menschen und Entscheidungsträger von der Zukunft und welche Maßstäbe wir als Gläubige haben, um uns für oder gegen Zukunftsszenarien zu engagieren.
Erst vor wenigen Tagen rief die UNO den 4. Februar zum „Internationalen Tag der Geschwisterlichkeit aller Menschen“ aus, da zu diesem Datum 2019 Papst Franziskus und Großimam Al-Tayyeb eine vielbeachtete christlich-muslimische Erklärung zu diesem Thema abgegeben hatten.
Mag. Wolfgang Bartsch führte in seinem Onlinevortrag aus, dass die beiden religiösen Führungspersönlichkeiten aufrufen, aus dem Glauben an Gott heraus zu einer menschlichen Geschwisterlichkeit mit der Mitwelt – der Schöpfung wie jedes Menschen als Teil von ihr – zu finden, die wahre Grundlage einer menschengerechten Zukunftsentwicklung werden könne.
Im Lichte aktueller Zukunftsbilder von Menschen und –prognosen der Zukunftsforschung wurde herausgearbeitet, auf welcher Seite Gläubige gemäß dem Geist dieses Dokuments über die Geschwisterlichkeit stehen können. Zudem wurde unterstrichen, dass Geschwisterlichkeit kein inhaltsleerer Allgemeinplatz ist, sondern ein höchst herausfordernder Gradmesser in der Abwägung, ob eine Entscheidung der Natur und dem Mitmenschen, somit dem Gemeinwohl, diene bzw. möglichst wenig schade oder umgekehrt.